Was sind Liebeskugeln eigentlich?
Kaum ein anderes Produkt habe ich beim Beraten so oft erklärt wie Liebeskugeln. Und um keines der erotischen Hilfsmittel ranken sich mehr Mythen als um dieses.
Fangen wir mit der einfachsten Frage an: was sind Liebeskugeln eigentlich? Rein faktisch handelt es sich um (meist) zwei aneinanderhängende Bällchen, in deren Inneren schwerere Kugeln eine Unwucht erzeugen. Durch Bewegung geraten diese Kugeln nämlich in Rotation, so dass die Vaginalmuskulatur massiert und stimuliert wird.
Das klingt untenrum erst mal spannend und die Bezeichnung “Liebeskugeln” ist ja auch absolut verheißungsvoll. So halten viele diese Teilchen für Sexspielzeuge, mit denen Frauen richtig viel Spaß haben können. Falsch gedacht! Ich begrüße bei mir im Laden immer wieder Mädels, die schwer enttäuscht sind und nicht wissen, was sie falsch machen, wenn sich trotz Liebeskugeln keinerlei Reiz einstellt.
Die Wahrheit ist: Liebeskugeln sind keine Sextoys im klassischen Sinne. Sie wollen Euch gar nicht in Stimmung bringen, sondern Euren Beckenboden trainieren. Dafür sind sie gedacht. Vielleicht ist schlicht der Name irreführend. Aber Liebeskugeln klingt trotzdem besser als Beckenboden-Coach, oder?
Möglicherweise liegt dieser Irrtum aber vor allem daran, dass viele Hersteller und Händler immer noch gern behaupten, Liebeskugeln könnten Frauen erotische Höhenflüge der allerersten Klasse verpassen. Das stimmt schlicht nicht, fördert aber sicherlich den Verkauf.
Beckenbodentraining also. Klingt langweilig, oder…?
Doch obwohl Euch die Bällchen nicht zwingend in Stimmung bringen werden, sind sie trotzdem ein absolut empfehlenswertes Produkt. Das sehe nicht nur ich so, auch viele Gynäkologen und Physiotherapeuten empfehlen Liebeskugeln – nämlich als Prophylaxe bei drohender Inkontinenz oder nach Geburten zur Rückbildung der Vagina.
Falls Ihr schon ein Kind bekommen habt oder jemanden kennt, der eins hat, dann wisst Ihr, wie wichtig das Stichwort Rückbildung ist. Bei einer Geburt wird im Unterleib der Frau ja so ziemlich alles durcheinander gebracht und es gibt Heerscharen von Kursen und sonstigen Angeboten, um das alles wieder in Ordnung zu bringen. Liebeskugeln sind dabei ein besonders einfaches Mittel.
Wahlweise könntet Ihr auch Reiten, zum Yoga oder zum Pilates. Das ist deutlich zeitaufwendiger und geht nicht jeden Tag. Das mit den Kugeln dagegen schon. Ihr müsst eigentlich nur daran denken, sie zu benutzen, der Rest erledigt sich ganz nebenbei und gewissermaßen von allein.
Sexsecrets der Geisha – join it!
Nicht nur für frischgebackene Mütter ist ein trainierter Beckenboden interessant. Eine Beckenbodenmuskulatur in Topform kann für eine verbesserte Sexualität ausschlaggebend sein. Viele Anwenderinnen berichten glücklich von intensiveren Empfindungen beim Sex und gesteigerter Orgasmusfähigkeit.
Und fällt das Training mal schwer, solltet Ihr stets im Hinterkopf haben: es gibt Frauen, die nur durch die Kontraktionen ihrer Vaginalmuckis zum Orgasmus kommen können! Wenn das keine Motivation ist…
Das Prinzip Liebeskugeln ist übrigens überhaupt nicht neu. Glaubt man der Geschichtsschreibung, tauchten sie schon vor locker 3000 Jahren in Japan auf. Auch dort und damals dienten sie vorrangig der Rückbildung nach Geburten und waren unter den Namen Rin-no-tama und Ben-wa bekannt.
Daher kommt es sicherlich, dass die heutige Liebeskugel auch auf ihr Pseudonym Geishakugel hört. Geishas und Erotik, das passt dem Klischee nach ja gut zusammen, und deshalb: Ab ins Training!