G-Punkt

Auf den G-Punkt gebracht.

Liebe Vaginalisten, liebe Freundinnen feuchter Details und nasser Wahrheiten, sehr verehrte Anatomiestudenten.

Der G-Punkt sorgt für Diskussionsstoff. Sogar unter Medizinern. Ist es ein Organ, eine Drüse oder eine zufällige Häufung von Nervenenden? Manche sagen, es handelt sich um die Rückseite der Klitoris. Und dann gibt es natürlich noch die, die finden, das ganze Gerede um den armen G-Punkt sei vollkommener Nonsens, weil es ihn ja schließlich überhaupt nicht gäbe.

Wie kann das sein, dass die Wissenschaft das scheinbar nicht endgültig rauskriegt? Sind Gefäße, Drüsen und Organe im weiblichen Unterleib etwa unsichtbar? Eigentlich unfassbar: Wir erforschen Mikroben, bereisen das Weltall und springen von dort aus mit einem Fallschirm zurück auf unseren Planeten. Wir erschaffen virtuelle Welten und dank mathematisch-wissenschaftlicher Algorithmen erstellen wir feinste Datenprofile ganzer Gesellschaften.

Wir wissen mehr über unsere Konsumvorlieben als über den weiblichen Intimbereich. Und die Lokalisierung des G-Punkts stellt die Fachwelt scheinbar vor ähnliche Probleme wie das Entsorgen von Atommüll.

Das kleine versteckte Biest ist entdeckt! Bei Euch auch?

Seit ein gewisser Ernst Gräfenberg, seiner Zeit Arzt der gynäkologischen Abteilung mit ausgeprägtem Forschergeist bezüglich weiblicher Orgasmusfähigkeit, den ominösen Punkt 1950 erstmals beschrieb, geht in Schlafzimmern, Universitäten und Therapiesitzungen jedenfalls die Post ab. Nach G-räfenberg ist das Phänomen übrigens auch benannt, nicht etwa nach G-ynäkologisch, G-enital, Or-G-asmus oder extrem G-eheimer Ort.

Immerhin, die allermeisten Wissenschaftler gehen inzwischen davon aus, dass es diesen Punkt, der eher ein Areal von circa zwei Quadratzentimetern ist, als erogene Zone an der vorderen Scheidenwand einer jeden Frau gibt. Und hey, dieser tolle Punkt ist sogar durch einen menschlichen Penis zu erreichen! Sogar durch einen kleinen! Klasse!

So weit so gut, aber die Hauptsache für alle Userinnen dieses wichtigen Pünktchens ist doch eigentlich eh: Dass er funktioniert! Schließlich soll er für rein vaginales Kommen, abgrundtief heiße Mega-Orgasmen und nicht zuletzt für die weibliche Ejakulation verantwortlich sein!

Blöd nur, dass es mit dem G-Punkt in der Praxis oft immer noch wie die Suche nach dem Bernsteinzimmer ist. Hab ich – als Frau – vielleicht gar keinen G-Punkt? Kann ich – als Mann – den G-Punkt meiner Frau nicht stimulieren? Wie geht das überhaupt? Und wo ist dieses Ding denn nun eigentlich?

Ganz einfach. Da:

Ein kleiner Tipp für Forschungsreisende: Wer sich von der Existenz eines G-Spots überzeugen will, der sollte mit einem Finger nachfühlen. Wenige Zentimeter im Innern der Vagina Richtung Bauchdecke lässt sich eine etwas rauere Fläche ertasten: Gefunden!

Für im Schlafzimmer nicht auffindbare G-Zonen kann es verschiedene Ursachen geben. Die simpelste ist die Tatsache, dass nicht jede Frau auf eine Stimulierung ihrer erogenen Zonen gleichermaßen reagiert. Das ist mit Brüsten so, mit Schamlippen auch, und ebenso mit dem G-Punkt.

Ein ganz wesentlicher Fakt um den G-Punkt ist allerdings auch, dass er erst bei fortschreitender Erregung in Wallung gerät. Viele dieser launischen Areale schwellen dann direkt auch etwas an und haben es so noch schwerer, sich hartnäckig zu verstecken.

Erfolgsmaximierung: Art-G-erechte Behandlung!

Sich sofort auf diese eine Zone und sogar ausdrücklich auf sie zu stürzen, führt nur sehr selten zum Erfolg. Lasst Euch Zeit, der G-Punkt ist in den allermeisten Fällen eine Diva, die erst einmal ignoriert werden sollte. Tatsächlich wollen die meisten G-Punkte erst dann bespaßt werden, wenn die Erregungskurve der Frau schon steil nach oben zeigt und eine ausreichende Feuchtigkeit vorhanden ist.

Einen trockenen Kaltstart hingegen können sie überhaupt nicht leiden und senden ihrer Besitzerin dann lieber Signale zu, die zwischen einem unangenehmen, kratzigen Druckgefühl und nervigem Harndrang liegen. Letzteres liegt auch an der weiblichen Anatomie: der G-Punkt hat sich schließlich in direkter Nachbarschaft zu Harnröhre und Blase eingenistet.

Good News: Eine ordentliche Ladung Gleitgel löst schon mal das Problem von Trockenheit und – als Folge davon – zu starker Reibung.

Und Mädels, falls Ihr während des Sex plötzlich aufs Klo müsst, kann das tatsächlich daran liegen, dass Euer Partner den G- Punkt zwar gefunden hat, aber unsachgemäß malträtiert. Dann ist die kleine Diva da drinnen einfach noch nicht bereit, mitzuspielen und weist Euch darauf hin, indem sie Euch zur Toilette schickt. Perfide.

Geknackt werden kann der G- Punkt aber trotzdem. Manche Sexstellungen sind dazu besser geeignet als andere. Am besten geht es bei den meisten von hinten. Doggystyle. Nicht umsonst schreiben wir diese Position mit prächtigem Doppel-G in der Wortmitte. Auch hier gilt: nicht zu früh zu heftig nach dem Punkt suchen, sonst kommt Euch trotz Doggystyle vor allem eines, nämlich der dringende Wunsch, mal rasch aufs Klo zu verschwinden.

Ein Sorry an die Jungs, für erste ausgedehntere Expeditionen zum G-Punkt empfehlen sich spezielle Toys meist besser als Schwänze. Mit einem unflexiblen Dildo, der am vorderen Ende leicht abgewinkelt ist und in eine runde oder zumindest abgeflachte Kappe endet, kann die Suche in aller Ruhe und auch in bequemeren Positionen als auf allen Vieren kniend begonnen werden.

Im nächsten Beitrag geht’s daher auch um G-Punkt-Toys. Inklusive Empfehlungen der – meiner Meinung nach – derzeit besten Modelle. Und zwar hier! >>

 

 

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