Spielzeug, Sex und Sensationen – was heute den Lovetoymarkt revolutioniert

Das wohl bekannteste Sextoy ist: der Dildo.

Kein Wunder, denn den gibt es auch schon ziemlich lange. Vor über 3.000 Jahren haben die in jeder Hinsicht fortschrittlichen Ägypter die ersten Dildos erfunden. Sie waren aus Ton, was aus heutiger Sicht nicht sehr erotisch klingt. Im antiken Griechenland waren Dildos hölzern und, wenn man die Luxusversion wollte, mit Leder überzogen. Einzig die alten Chinesen gingen das Ganze damals schon bedeutend edler an, ihre Toys bestanden nämlich aus Jade oder Elfenbein.

Die Menschen wussten also damals schon, wie man sich rundherum und vor allem auch untenrum ein wenig Vergnügen verschaffen konnte. Aber Dildos wurden nicht nur zum Lustgewinn verwendet. Im 19. Jahrhundert gehörten sie vielmehr in den Arztkoffer. Ernsthaft. Damals behandelten Mediziner Frauen mit Dildos und zwar gegen die so genannte weibliche Hysterie. Was heute amüsant klingt, war damals wirklich ernst gemeint.

Im HighTech-Himmel angekommen

Heute werden derlei Toys von Ärzten nicht mehr benutzt, zumindest nicht im beruflichen Kontext. Der Dildo ist aber immer noch da und befragt man Menschen, welches Toy ihnen als Erstes einfällt, so werden viele nach wie vor den guten, alten Dildo nennen.

Das ist beinahe schade, denn der Sextoy-Markt gibt inzwischen viel mehr her, als sich die meisten Menschen vorstellen können. Die Entwicklung in dieser Branche ist ähnlich rasant wie die unserer Handys. Denkt man heute an den alten Knochen, den man vor zehn Jahren noch in der Tasche hatte, dann ist das mit unseren heutigen Modellen gar nicht mehr vergleichbar.

So ist das auch bei den Toys. Statt simpler Dildos servieren gut sortierte Sexshops eine erstaunliche Palette von erotischen Hilfsmitteln, über die sich auch alte Ägypter und hysterische Patientinnen jederzeit gefreut hätten. Die modernen Geräte sind teilweise sogar so elegant und stylisch, dass man sie nicht einmal schamhaft in der Nachttischschublade verschwinden lassen muss. Und sie können Dinge, die viele noch nicht einmal ahnen.

Immer nur Vibes? Wie wär’s mit Luftdruck!

Es gibt Menschen, deren Beruf es ist, sich neue Sexspielzeuge auszudenken. Diese Leute sind gewissermaßen immer auf der Suche nach der nächsten technischen Möglichkeit, die menschlichen Nerven so effektiv wie möglich zu stimulieren. Die gute, alte Vibration ist dazu beispielsweise tadellos geeignet und daher in vielen Schlafzimmern zu finden. Aber die Vibratoren könnten recht bald den Rang abgelaufen bekommen, denn ein findiger Sextoy-Ingenieur kam unlängst auf eine Idee, die den Markt nach und nach revolutionieren könnte: Luftdruck für Frauen!

Luftdruck? Klingt zunächst vor allem amüsant. Frauen sind schließlich keine Autoreifen.

„Starlet“ – der Neue von Womanizer

Aber es funktioniert tatsächlich und ist im Moment sogar der letzte Schrei. Denn Luftdruck lässt Frauen wirklich schreien – und zwar in erstaunlich kurzer Zeit. Manchmal führen diese Toys schon in wenigen Sekunden zum gewünschten Erfolg. Kein Wunder also, dass der Luftdruck auf dem Vormarsch und für viele Frauen interessant ist. Er garantiert eben Orgasmus- Erfolge und hilft vor allem auch den Damen, die mit dem Höhepunkt so ihre Probleme haben.

Und dann sehen sie auch noch gut aus! Denn wer nun annimmt, die Luftdruck-Toys könnten Bohrmaschinen-ähnliche Gebilde sein, der irrt. Sie sehen letztendlich aus wie Computermäuse. Im Inneren befindet sich ein Kompressor, der die Druckwellen auf Knopfdruck abschießt. Sieht unspektakulär aus, wird von vielen Frauen aber als das intensivste und vor allem effektivste beschrieben, was sie jemals benutzt haben. (Das Ultra-Toy unter den Blasemaschinen, wie ich sie gerne nenne, ist der Womanizer Pro 500, den ich hier im Blog auch schon ausführlich beschrieben habe).

Statt Soloplay: Fun for 2 mit Pärchentoys

Für viele Paare liegt ein Manko der Toys vor allem darin, dass sie immer nur dem einen oder der anderen Freude bereiten. Gleichzeitiger Spaß ist mit den meisten Spielzeugen oft nicht möglich gewesen, auch mit unserem Klassiker, dem Dildo, ist das so. Viele Paare finden das schade und greifen deshalb eher nicht zu Toys.

Aus dem Hause We-Vibe: Couple’s Toy namens „Match“

Gut also, dass die Branche auch in diesem Bereich inzwischen richtig Gas gegeben hat. Es gibt nämlich sogenannte Paar-Vibratoren, die während des Sex getragen werden und das Ganze noch einmal enorm aufwerten können.

Die kleinen Geräte sehen aus wie Klammern, in deren beiden Enden Motoren stecken. Die Frau trägt sie beim Sex, so dass ein Ärmchen eingeführt ist und das andere klitoral aufliegt. Gleichzeitige Penetration ist erwünscht. Und obwohl diese Toys erstaunlich klein sind, richten sie bei beiden Partnern zuverlässige Extra- Portion Stimulation an, einfach so, mit ein bisschen Vibration an der richtigen Stelle.

Ein hübsches, kleines Helferlein, das sogar den blümchenhaftesten Sex massiv aufmotzt.

Smarte Toys für Techies und Fernbeziehungen

Wer jemals eine Fernbeziehung hatte, kennt das Problem: man sieht sich viel zu selten und immer, wenn der andere am weitesten entfernt ist, hätte man am meisten Lust, zusammen die Laken zu zerwühlen. Früher ließ sich das nicht ändern, da blieb einem allenfalls ein bisschen Telefon-Sex oder eben der Dildo und das Spiel mit sich selbst.

Hier: We-Vibe Nova mit Long Distance App-Control

In Zeiten von Smartphones ist allerdings auch das längst hinfällig. Inzwischen gibt es für alles Apps und deshalb auch für Sextoys. Das ist eine gute Nachricht für Distanzbeziehungen, denn auf diese Weise lassen sich Toys auch aus der Ferne bedienen. Lebt Partner A beispielsweise in München und verwendet das Toy, so kann Partner B aus Berlin oder Buxtehude per App bestimmen, welche Bewegungen das Spielzeug wann und wie intensiv vollzieht. Das geht heutzutage ganz bequem am Tablet und hilft zumindest ein bisschen gegen die Sehnsucht, wenn der Liebste weit weg ist!

 

Es sind also viele Nasen, die moderne Sextoys dem Dildo bereits voraus sind. Und die Industrie arbeitet natürlich längst daran, eine weitere, innovative Stufe zu zünden: Virtual Reality scheint das nächste, große Ding zu sein. Also Brille auf und in einem künstlich erschaffenen Raum an erotischen Spielchen teilnehmen. Ob man das möchte oder nicht wird man dann sehen. Und wem das Virtuelle nicht gefällt, für den bleiben die anderen kleinen Helferlein und natürlich der Evergreen: der Dildo.

 

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